1.12
Heut früh, da habe ich vier Fenster aufgemacht –
auf jedem stand drauf 1.
Beim ersten eine Kuh rauslacht,
doch Euter hat sie keins.
Sie trägt ein langes, braunes Kleid.
Ist das die Kuhmode zurzeit?
Beim zweiten, winz‘gen Fensterlein
da schaut ne Eule raus.
Die Eule ist zwergeulenklein
und passt gut in das Haus
von Kalender Nummer drei –
aus Lebkuchen, drum schuldenfrei.
Adventkalender Nummer vier,
der ist ganz wunderbar.
Er ist `ne wahre Küchenzier
mit seiner Vogelschar.
Ein Rotkehlchen hat rausgesungen,
es hat beglückend echt geklungen.
Morgen will ich auch berichten,
erzähle neue Bildgeschichten
2.12.2023
Der Igel hält nun Winterschlaf
versteckt im welken Laub.
Der Rattenschwanz ist sterngeschmückt,
die Ratte vielleicht taub.
Der Zaunkönig ist ohne Krone,
braunschwarz sein Federkleid
er zwitschert laut mit seinem Sohne,
dabei ist gar nicht Zwitscherzeit.
Die Stechpalme im Muffin steckt
durchbohrt den Zuckerguss.
Das alles hab‘ ich heut gesehen.
Und jetzt lauf ich zum Bus.
3.12.2023
Das Mädchen im Schnee
trinkt heißen Tee
aus einer Tasse mit Sternen.
Sie schaut hinauf zum Himmel.
Vor dem winterhellen Blau
grünen Mistelzweige
Eine Turteltaube gurrt.
4.12.
Ein Engel und ein Trostvogel
die haben viel gemeinsam.
Beide sind sie plötzlich da
fühlst du dich schrecklich einsam.
Sie singen dann ihr Lied für dich
von einer bessern Zeit.
Das wird dir helfen. Sicherlich.
Gleich kleiner wird dein Leid.
Ein Faultier und ein Spatz,
die sind sehr verschieden.
Das Faultier hängt entspannt am Ast,
stets grinsend und zufrieden.
Der Spatz springt aufgeregt herum
sucht ständig was zum Fressen.
Er gackst, sooft er gacksen kann –
das Faultier leert indessen
den Darm nur alle sieben Tage.
Das ist echt selten. Keine Frage.
5.12.
Ein Blatt auf dem ein Schaf drauf liegt,
nein, dass es sowas gibt!
Das Blatt, das muss ein Schafsbett sein!
Das ist jetzt sehr beliebt.
Vielleicht schläft auch der Zwerg darin,
der eine Torte bäckt?
Oder ist es ein Pinguin,
der hier im Fenster steckt?
Das Bildchen ist so winzig klein –
da kann ich mir nicht sicher sein.
Ein Häferl, das hab ich erkannt,
heut‘ eines ohne Stern,
doch mit `ner Schneeflocke darauf.
Schneeflocken mag ich gern.
Und dann war da noch dieser Star –
schwarzglänzend ist sein Frack.
Der Star, der singt so wunderbar –
trifft ganz meinen Geschmack.
Doch Stare liebe ich vor allem,
wenn sie am Himmel Bilder malen.
6.12.
Aus dem Fenster,
ein Mann mit Bischofsmütze,
Sankt Nikolaus,
schaut heraus.
In einem Boot,
ein Mann mit Bischofsmütze,
Sankt Nikolaus,
kommt übers Meer.
Mitten im Weiß,
eine braungraue Form:
kaum erkennbar .Die leere
Schale einer Kokosnuss.
Eine Rabenkrähe,
schwarz und schön,
krächzt ihr Lied in den Wintertag.
7.12.
Möglicherweise tanzt der Bär
mit dem Schneemann auf einer
verschneiten Wiese.
Vielleicht singt die Haubenmeise
ihr Lied für den Dinosaurier
im buntem Lamafell.
Das alles kann der Fall sein –
doch nicht in meinen
Adventkalendern
8.12.
Der Kernbeißer beißt
Kerne
gerne.
Am Auto liegt der
Weihnachtsbaum
flach
am Dach.
Der Dackel mit der
roten Mütze
ist dem Christkind
eine Stütze
und beim kleinen Vogelhaus
fliegen Vögel
ein und aus.
Jedes Bild ist bunt und schön
hinter Fensterchen zu sehen
9.12.
Ein Schneemann und
ein Seidenschwanz,
die tanzen ihren Ausdruckstanz
auf der verschneiten Wiese.
Der Schneemann dreht sich
stumm herum
umschwirrt vom Seidenschwanz.
Der Vogel flattert auf und ab –
im Sternenlichterglanz.
Herr Kater kommt auf leisen Sohlen
will sich ein schlafend Vöglein holen.
Herr Kater, spielt zwar Weihnachtsmann,
doch schleicht er sacklos durch den Tann.
Es folgt Herr Hund auf großen Tatzen –
man hört ihn schon von Weitem schmatzen.
Verhüllt von einer Katzenmaske
schleckt er rohe Leber Paste.
Hinter den Türchen Nummer neun
liegt die Welt im Mondenschein
und es glitzern alle Viere:
Der Herr Schneemann und die Tiere
10.12.
Heut ist Adventvogeltag –
und weil ich Vögel so gern mag,
freu ich mich sehr darüber.
Stolz steht der Kakadu mit Krone –
Rotkehlchen strahlt mich an –
doch ohne
Gold auf seinem Kopf.
Fein wär‘ jetzt ein Wiedehopf,
der tät sich super reimen.
Auf Gimpel reimt sich wohl nur
simpel.
Doch das ist total egal.
Der Gimpel pfeift drauf –
Pfeifen ist doch ganz sein Fall.
Alle Vögel picken gern
Brösel aus n’em Kuchenstern –
Und den hats auch gegeben!
Ja, so spielt das Leben.
11.12.
Der Pulli, der ist liebesrot-
mit einem Tannenbaum geschmückt.
Der Tannenbaum ist hoffnungsgrün
mit blauen Kugeln reich bestückt.
Und auch der Fisch ist liebesrot.
Mit seinem Schleierschwanz
müht er sich ab im wilden Meer
mit einem Weihnachtstanz.
Ein Engel tanzt am Himmel mit,
dreht sich vergnügt im Kreis
und eine Amsel – zwitzwitzwit –
macht die Musik ganz leis.
Doch Fisch und Engel hören sie,
die Hoffnungs/Frühlingsmelodie.
12.12.
Der Tannenbaum im Winterkleid,
die grünen Äste tief verschneit,
sieht in der Ferne ganz verschwommen
einen Stab mit Grille kommen.
Der Buchfink sieht das gleiche,
von seinem Platz aus auf n‘er Eiche.
Der Hase, der schaut ganz verwirrt.
Kann es sein, dass er sich irrt?
Doch ja, es ist ein Stab mit Grille
der da stört des Waldes Stille.
Er stapft laut zirpend durch den Tann
und ihm folgt der Weihnachtsmann
13.12.2023
Ein Buntspecht klopft laut pochpochpoch
vergrößert so des Baumstamms Loch
für seine Freundin, Frau Kanari.
Die geigt auf ihrer Stradivari
die allerschönsten Melodien.
Im Himmelsblau Wildgänse ziehen
vom Norden in den Süden –
sie fliegen, ohne zu ermüden,
viele Kilometer weit –
jedoch nicht zur Weihnachtszeit.
Im Gitterkoffer wohnt ein Haus,
lugt durch die Stäbe aus ihm raus,
wäre auch so gerne frei
wie die andern drei.
14.12.
Die Kugeln auf dem Weihnachtsbaum,
die glitzern wie ein Glitzertraum.
Die Goldammer ist nicht aus Gold,
doch ihr Gesang ist goldenhold.
Der Esel schreit ganz laut IA –
ich Esel bin doch auch noch da!
Der Hund mit seinen langen Ohren,
erscheint mir ziemlich unverfroren –
er wendet mir den Rücken zu.
Anscheinend will er seine Ruh.
Die Bilder habe ich nun alle aufgezählt,
damit auch heut, am 14., von ihnen keines fehlt.
15.12.
Vom Vogelkonzert aufgeschreckt
Herr Has‘ die Ohr‘n zum Himmel reckt.
Die Ohren werden lang und länger,
das Hasenherz schlägt bang und bänger.
Doch sind es nicht der Meisen Stimmen,
die ihn zum Ohrenstrecken bringen.
Was den Hasen ängstlich macht,
ist das rote Ding, das kracht
und rattert durch den Wald,
sodass vom Berg es widerhallt.
Ein Motorrad mit bunten Päckchen
und vielen prall gefüllten Säckchen
sucht seinen Weg durch tiefen Schnee –
das macht dem Hasen Ohrenweh.
Blaumeisen sind‘s, die heute singen
und ihre Vogellieder klingen
nach Hoffnung und nach Weihnachtsfreude.
Sie tun den Ohren nichts zuleide.
16.12.
Ein Wurm schaut keck vom Apfel raus,
ist rund und stark vom Fruchtfleischschmaus.
Das gefällt dem Goldhähnchen
mit seinen schwarzen Federsträhnchen
zwischen dem Gelb auf seiner Stirne.
Es fräße den Wurm auch von `ner Birne,
Hauptsache er ist dick und fett.
Das findet der Teddybär nicht nett.
Er schlägt auf seine Trommel drauf
und ruft dem Wurm zu „Lauf, lauf, lauf!“
Das Goldhähnchen fliegt schnell davon,
aufgeschreckt vom Trommelton.
Es setzt sich auf die Tannenbäume,
die schon geschmückt sind für die Räume,
die sie mit Glanz erfüllen werden,
denn es weihnachtet auf Erden.
17.12.
Ein Frosch sitzt grün am roten A,
er sitzt am A ganz oben,
sagt einen Sonnentag so an –
Frosch, ich muss dich loben.
Und näher, immer näher
kommt jetzt der Eichelhäher
seiner Freundin Frau Eichkatz.
Erst gibt er ihr `nen lauten Schmatz,
dann schenkt er ihr `ne Eichel-
Ist besser als Geschmeichel.
Will grad ein Liedchen für sie singen,
als leis und hell die Kugeln klingen.
Grün wie der Frosch, rot wie das A,
aus Glas und wohl zum Schmücken da,
singen sie ein Lied im Wind.
Weil alle jetzt beisammen sind,
kann ich recht zufrieden sein
mit dem Adventgedichtelein.
18.12.
Es war einmal ein Distelfink,
der sang aus voller Brust.
Von morgens früh bis abends spät
war er voll Sangeslust.
Der Schwan am See liebt den Gesang,
er selbst trompetet nur,
und folgt in seinem Watschelgang
des Sängers Liederspur.
Doch leider hat er sie verloren.
Er steht im Wald nun ganz verfroren
und kennt sich nicht mehr aus.
Er klopft an bei der Fledermaus,
doch die ist nicht zu Haus.
Ein Vogel, ganz weiß wie der Schwan,
jedoch mit grünen Flügeln,
kreuzt pfeifend nun des Schwanes Bahn,
er kommt grad von den Hügeln,
die von Ferne sind zu sehen.
Der Schwan fragt:
„Kannst du mich verstehen?
Ich such den Weg zurück zum See!“
Der Vogel meint: „Oje oje,
da hast du dich verlaufen!
Ich würde mir, trotz Eis und Schnee,
einen Waldplan kaufen.
Man sieht jetzt zwar die Wege nicht,
doch hat man eine Übersicht.“
Der Schwan lässt seinen Kopf nun hängen
und meint: „Ich will dich ja nicht drängen,
doch wartet auf mich meine Frau.
Die sorgt sich schon! Ich weiß genau,
dass sie das tut!“
Der Vogel meint: „Ach Schwan, nur Mut!
Ich kenn da einen Distelfink,
der bringt dich raus hier finkig flink!“
Er pfeift dann einen schrillen Ton
und gleich darauf, da sieht man schon
einen Vogel in der Luft.
Er landet bei den beiden andern.
„He, wollt ihr mit mir wandern?
Ich kenne viele schöne Lieder –
so schön! Ich sing sie immer wieder.“
Und er stimmt ein Liedchen an.
„He, Vögelchen, du bist mein Mann!
Durch deine Stimme angelockt,
hab ich mir all das aufgebockt,
das Verirren hier im Wald.
Leit‘ mich zum See, mir ist schon kalt.“
Dann am Wasser angekommen,
ist der Schwan gleich rausgeschwommen.
Winkt noch mal mit einem Flügel,
die Vögel fliegn zurück zum Hügel.
19.12
Engel, die Pullover tragen, sind so selten
wie Katzen mit einer Löwenmähne und der Stimme einer Kohlmeise.
20.12.
Nessie mit dem Lamakopf
trägt ein Krönchen auf dem Schopf
und der Mäusebussard schreit:
„Eine schöne Weihnachtszeit
wünsch ich allen Erdenwesen!“
Der Pinguin mit seinem Besen
trägt schon seinen Weihnachtspulli.
Er kommt vom Südpol und heißt Ulli.
Jetzt kehrt er, ja er glänzt ihn fast,
den Platz um den Laternenmast,
der, geschmückt vom Lichterkranz,
lädt alle ein zum Weihnachtstanz.
Und schon kann man sie hier sehen,
wie sie sich im Kreise drehen.
Nessi, Bussard Pinguin,
alle kamen schleunigst hin.
Wollen zusammen fröhlich sein
im weihnachtlichen Kerzenschein.
21.12.
Weiß/rot gemustert steht sie da,
als wär‘ sie ein Pullover.
Die Glocke scheint sehr sonderbar –
das meint auch Herr Grundschober.
Herr Seidenschwanz stimmt ihm gleich zu,
Herr Seidenschwanz ist schlau,
steht mit dem Fuchs auf Du und Du,
dem Fuchs vom Achterbau.
Doch Herr Kleiber findet’s fein.
„Die Glocke muss aus Gold nicht sein.
Die Dinge müssen sich bewegen!
Glocke, du hast meinen Segen.“
22.12.
Des Hirsch‘ Geweih ist bunt geschmückt,
glänzt wie ein Weihnachtsbaum.
Drei gold‘ne Glocken hängen drauf,
verkünden laut den Friedenstraum
mit ihrem hellen Klang.
Von den Tönen angezogen,
kommt ein Grünfink hin geflogen.
Auch watschelt daher ein Pinguin.
Friedensmusik ist der Beginn
von einer wunderbaren Zeit,
ohne Krieg und ohne Leid.
Ja! Ein geschmücktes Hirschgeweih
kann bewirken allerlei.
23.12.
Mit Geschenken voll beladen
saust ein Auto durch den Wald.
Brumdiebrumm und tütütü –
auch der Auspuff knallt.
Im Weiher schwimmt ein Fisch im Kreis,
er blublublubt vor sich ganz leis.
So singt er seine Weihnachtslieder –
fast unhörbar, doch immer wieder.
Erlenzeisig‘ ohne Zahl
warten auf ihr Weihnachsmahl
und die Kinder mit den Glocken
wollen sie zu sich herlocken.
Verstreuen Nüss‘ und Kerne,
die mögen Vögel gerne.
Und ich liebe Wörterbänder
mit Bildern vom Adventkalender.
24.12.
Die Hirten um die Krippe steh‘n
wollen das kleine Kind drin sehn.
Auch Ochs und Esel schau‘n es an,
den Konkurrent vom Weihnachtsmann.
Die Eule hoch auf ihrem Baume
kommt so recht in Feierlaune
und ruft dem Eichhörnchen laut zu
„Frohe Weihnacht!“ und im Nu
sind alle Herzen voller Glück.
Christkind ist unser bestes Stück.