an einem hitzespitzentag

an einem hitzespitzentag
sie die welt entdecken mag.
schleicht davon im morgengrauen
um fremde orte anzuschauen.
sieht des nachbars grünen kohl,
füllt froh damit ihr bäuchlein voll.
wandert weiter voll behagen –
muss ja nur ihren panzer tragen.
sie grüßt käfer, sie grüßt bienen,
sie folgt ein stück weit alten schienen,
sie tanzt auf gelben stoppelfeldern
und ruht im schatten kleiner wälder.
die sonne wärmt all ihre wege.
jetzt will sie heim in ihr gehege.
dort gibt’s wasser und salat,
auch karotten stehn parat..
doch wecher weg bringt sie nach haus?
sie kennt sich plötzlich nicht mehr aus!
sie knabbert klee und löwenzahn.
warum nur hat sie das getan?
ihr häuschen ist so wunderschön!
vom hügel aus kann sie weit sehen!
warum nur ist sie weggelaufen?
sie würd sich gern die haare raufen!
doch leider hat sie keine.
sie zieht den kopf ein und die beine.
sie macht sich klein.
sie schläft ein.
sie wird von einem ruf geweckt:
da! da hat sie sich versteckt!!!
wo warst du nur du neugierdskröte?
gern spräch sie über ihre nöte.
doch sie lauscht nur stumm dem klopfen
von tränen, die auf panzer tropfen.
sie wird beschwingt nach haus getragen
es kribbelt leicht in ihrem magen.
nun wird sie sanft zur erd gesetzt
damit man sie ja nicht verletzt.
sie inspiziert gleich ihr zu hause
und gönnt sich eine schildkrötjause.
sie hat genug von fremder welt,
für immer ihr’s daheim gefällt.